Signalkaskaden#3 – Werkschau Billy Roisz 2024


Dienstag, 17. Dezember 2024 · 19:00 Uhr

 

MESH © Billy Roisz

Signalkaskaden#3 – Werkschau Billy Roisz 2024

MESH#2
Susanna Gartmayer – Bassklarinette
Tiziana Bertoncini – Geige
Billy Roisz – Komposition, Video, Elektronik
Matija Schellander – Kontrabass

LOT#49
dieb13 – Turntables, Fieldrecordings, Fotographien
Billy Roisz – Idee, Elektronik, Fieldrecordings, Fotographien

Electric Delights
Isabella Forciniti – Elektronik
Karolina Preuschl – Elektronik
Billy Roisz – Idee, Konzept, Elektronik, Video

 

Im Rahmen einer Werkschau bringt Billy Roisz 3 Projekte auf die Bühne des echoraums, an denen sie im Laufe des Jahres 2024 gearbeitet hat – ein (Zwischen-)Ergebnis ihrer prozess-orientierten und experimentierfreudigen Herangehnsweise an Klangforschung und an ihre abstrakt-experimentelle Verschränkung von Bild- und Tonsprache.

Die Komposition MESH#2 für Bassklarinette (Susanna Gartmayer), Stimme (Agnes Hvizdalek), Kontrabass (Matija Schellander), Elektronik & Video (Billy Roisz), knüpft an ihre Video-Komposition MESH für das Black Page Orchester an. Für jede Instrumentenspur wird ein Video-Score produziert und im Zuge des Live-Konzerts werden diese Sound-und Bildspuren zu einem vielschichtigen audiovisuellen dichten Gewebe verknüpft.

Wegen krankheitsbedingtem Ausfall von Agnes Hvizdalek wird Tiziana Bertoncini ihre Stimme mit der Geige übernehmen.

LOT#49 – ein akustisches Reisetagebuch – eine live vertonte Diashow.
Im Frühjahr 2024 begaben sich Billy Roisz und Dieter Kovačič aka dieb13 auf eine gemeinsame Reise entlang der US-Westküste mit einem Abstecher in die Wüstenlandschaft Nevadas und ins Mormonenland Utah. Im Zuge dieser Reise gesammelte Fieldrecordings werden live – zusammen mit Textpassagen und Fotoprojektionen – zu einem essayistischen Roadmovie montiert.

Electric Delights ist eine audio-visuelle Live-Re-Komposition von Klang- und Bildmaterial, das im Zuge der Produktion von Billy Roiszs brandneuen Film ‚The Garden Of Electric Delights‘ [Ur-Aufführung beim Filmfestival Rotterdam 2025] entstand.
Wie schon für den Filmsoundtrack wird Billy Roisz auch im echoraum mit den Musikerinnen Isabella Forciniti und Karolina Preuschl zusammenarbeiten. Beide haben auch gemeinsam mit Roisz den Filmsoundtrack komponiert und produziert.

 

Electric Delights © Billy Roisz

Billy Roisz ist interdisziplinäre Künstlerin, sie lebt und arbeitet in Wien. Sie ist Autodidaktin, ihren kreativen Humus sieht sie im extrem offenen DIY-Umfeld der digitalen und analogen Elektronik- und Noiseszene im Wien der Y2K Wendezeit. (phonotaktik, rhiz, mego, vidok, klingt.org). Seit 1998 arbeitet sie mit den Medien Video und Sound. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im Experimentieren mit der Verknüpfung auditiver und visueller Reize. Es geht um Interaktion zwischen Ton und Bild, die Auswechselbarkeit bzw. Einheit des bild- und tonerzeugenden elektromagnetischen Signals in ihren Instrumenten. Die Umsetzung dieser Experimente erfolgt meist in Form von audiovisuellen Performances, Konzerten und Installationen, solo oder in enger Zusammenarbeit mit Künstler:innen aus dem Bereich experimenteller Elektronik und Noise, aber auch komponierter Musik, Bildender Kunst, Performance und Theater. In letzter Zeit hat sie ihr Experimentierfeld um Arbeiten auf Papier (Druckgrafiken und Aquarelle) erweitert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Produktion von experimentellen Kurzfilmen fürs Kino (Vertrieb sixpackfilm Wien & Lightcone Paris). http://billyroisz.klingt.org
http://vimeo.com/roisz

Isabella Forciniti ist Komponistin und Musikerin (Elektronik). Sie absolvierte ein Studium der Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt Soziologie und Multimedia. Im Jahr 2019 schloss sie den Lehrgang Computermusik und elektronische Medien (ELAK) an der mdw ab. Derzeit studiert sie an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz Computermusik und Komposition. Ihr Schaffen bewegt sich im Spannungsfeld zwischen den wesentlichen Eigenschaften von Klang und improvisierter Musik. Ihre Absicht ist es, achtsame Klangzustände zu erforschen, indem sie die Beziehung zwischen miteinander verwobenen Klangumgebungen, formlosen Praktiken und deren introspektiven Fähigkeiten untersucht. Ihre Musik soll Gedankenströme am Rand des Unbekannten auslösen. Sie realisierte Arbeiten für das Ö1 Kunstradio sowie den Art’s Birthday und gestaltete mehrere Sendungen für das Ö1 Radiokolleg. Im Rahmen der CinemaSessions vertonte sie im Metro Kinokulturhaus Stummfilme aus dem frühen 20. Jahrhundert, die sich kritisch mit Geschlechterkonventionen auseinandersetzen. Sie spielte gemeinsam mit Peter Kutin, Katharina Klement, Antye Greie-Ripatti, Joni Void, Burkhard Stangl, Ryoko Akama, u. a. Sie tritt auf verschiedenen Festivals auf, darunter Time in Music, Elevate, Ars Electronica, Wien Modern, Literaturfestival-Schlierbach und Darmstädter Ferienkurse.
isabella.klingt.org

Susanna Gartmayer ist eine österreichische Experimental- und Improvisationsmusikerin (Bassklarinette, Saxophon, Komposition). Gartmayer begann ihre Karriere Anfang der 2000er-Jahre in der Artrock-Band When Yuppies go to Hell. Sie arbeitet als Bassklarinettistin und Komponistin in den Bereichen experimenteller Rockmusik, multi-idiomatischer Improvisation, zeitgenössischer Musik und Multimedia-Soundperformance. Sie spielt sie in den Formationen The Vegetable Orchestra (seit 2005), KGB (seit 2007), Aljamosuthovi (seit 2020), Black Burst Sound Generator (seit 2012) und anderen. 2015 legte Gartmayer zwei Alben vor: das Soloalbum AOUIE – Bass Clarinet Solos, eine „Erforschung der Bassklarinette als polyphones Klanguniversums“, in das sie Spaltklänge, Klappengrooves, Scheppern und ihren Atem einbezieht und das Album we speak whale mit dem Trio möström (gemeinsam mit der Keyboarderin Elise Mory und der DIY Elektronikerin Tamara Wilhelm). 2020 folgten zwei Alben mit Elektronikern, Smaller Sad mit Christof Kurzmann sowie Black Burst Sound Generator mit Brigitta Bödenauer. https://gartmayer.klingt.org/

dieb13 aka Dieter Kovačič ist Turntablist, Hacker, Filmemacher, Autodidakt, Komponist, Collageur, Urheberrechtsverweigerer. Seit ca. 1997 über 1000 Auftritte in über 30 Ländern als Solist und Mitglied vieler Ensembles. Langjährige Kooperationen u.a. mit Billy Roisz, Phil Minton, Mats Gustafsson und zahlreichen Wiener MusikerInnen. Begründer der Ensembles „the klingt.org/estra“, „the klingt.collective“ und „Beatnik Manifesto“. Rund 70 Veröffentlichungen auf verschiedenen Labels. Musik für Theater-, Tanz-, Opern-, Film- und Videoproduktionen sowie Installationen und Ausstellungen. Begründer und Betreiber der Internetplattform klingt.org. Unterricht und Workshops am IRCAM/Paris, MdW (Wien), FhS (Salzburg), University of Colorado Springs, CMMAS (Morelia, Mexiko) und anderen Instituten und Universitäten.
Kurator für Festivals und Konzertreihen.  http://dieb13.klingt.org

Karolina Preuschl studierte an der Wiener Kunstschule in der Druckgraphikklasse. 2012 begann sie ihr Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien in der Klasse für Kontextuelle Malerei bei Ashley Hans Scheirl, wo sie 2020 ihre Diplomprüfung mit Auszeichnung bestand. Karolina Preuschl lebt und arbeitet als bildende Künstlerin in Wien in den Bereichen zeitgenössische, experimentelle und elektronische Musik, Text und Zeichnung und ist bei Theaterprojekten und vielen anderen Kunstprojekten tätig.
Karolina Preuschl ist als Solo Musikerin täIg, arbeitet und arbeitete aber auch zusammen mit koenigleopold, Blueblut, Studio Dan, Wien Diesel, anIehdas, Lukas König, Peter Kutin, Isabella ForciniI, Tony Renaissance, Nik Hummer, u. v. a. AuTriUe bei den Wiener Festwochen, der Diagonale, der Viennale, im Radiokulturhaus, Wiener Konzerthaus aber auch im Ausland wie zum Beispiel in Zürich, RoUerdam, Belgrad, Budapest, Berlin, u. v. m. http://www.karolinapreuschl.com

Matija Schellander studierte Kontrabass am Konservatorium der Stadt Wien und absolvierte den Lehrgang für Computermusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Er lebt und arbeitet als Komponist, Kontrabassist und elektronischer Musiker in Wien und komponiert für Musikensembles, Theater, zeitgenössischen Tanz und Film. Seine Arbeiten und Tourneen führten ihn quer durch Europa, Nordamerika und Asien. Mit den Regisseur:innen Ivna Žic und Franz-Xaver Mayr verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit, u. a. am Theater Neumarkt Zürich, am Theater Basel, am Schauspielhaus Graz, am Schauspielhaus Wien und am Theater Ulm. Das Hörstück Wendy Pferd Tod Mexiko mit der Autorin Natascha Gangl und der Musikerin Maja Osojnik erhielt den Preis für das beste Langhörspiel beim Berliner Hörspielfestival 2018. http://matija.klingt.org/