Nachhall #12 im Frau*feld: Musik und Schiaches
Les Fleurs du Mal: Wie schön klingt Schiaches?
Dienstag, 10. Dezember 2024 · 19:00 Uhr
Nachhall im FRAU*FELD – Diskurs im echoraum
vierteilige Veranstaltungsreihe 2024
Mit der Möglichkeit, vier Termine der Veranstaltungsreihe Nachhall – Diskurs im echoraum zu gestalten, entstand die Idee sich eine Neuinterpretation eines Diskursformats aus dem 17. Jahrhundert zu eigen zu machen. Das Prinzip der sogenannten Akademie ist leicht erklärt: eine vorab definierte Frage, bspw. „Was ist besser: Glück oder Verdienst?“, soll über den Verlauf der jeweiligen Veranstaltung von vier Redner*innen in einem kurzen Beitrag beantwortet und am Ende von einer fünften Conclusio-Redner*in resümiert werden, zwischen den Reden wird Musik und Kunst vorgetragen bzw. sollen alle Redner*innen die Möglichkeit bekommen musikalisch oder künstlerisch Stellung zu beziehen. Ziel ist es nicht zuletzt Frauen*, die sich vor allem der progressiven Improvisation und Komposition verschrieben haben, um einen sowohl diskursiven als auch musikalischen Beitrag zu bitten, Expert*innen einzuladen, die viel Erfahrungen mit sich bringen und verschiedene Akteur*innen aufeinandertreffen zu lassen, die zuvor womöglich noch keine Berührungspunkte hatten; es sollen Blicke geschärft und idealerweise neue Denkweisen und Zugänge angeregt und erschlossen werden.
Cordula Bösze ist Flötistin und arbeitet heute u. a. als Dramaturgin, Pädagogin und Musikvermittlerin sowie als Veranstalterin. Sie studierte in Wien Querflöte bei Wolfgang Schulz, gründete mehrere Ensembles und betätigte sich ab Ende der 1980er-Jahre auch als Veranstalterin.
Seit 1993 unterrichtet Cordula Bösze Querflöe und Ensemble an der Musikschule Tulln, wo sie 2007 auch eine Komponierwerkstatt gründete, die in Österreich, Italien und Deutschland große Beachtung fand. Als komponierende Flötistin arbeitet Cordula Bösze u. a. zusammen mit Komponist*innen und improvisierenden Musiker*innen wie Klaus Hollinetz, Katharina Klement, Wolfgang Fuchs, Elisabeth Flunger, Ute Völker, Elisabeth Schimana u.v.m..
Mitwirkung in Ensembles, Theaterproduktionen und Orchestern, Teilnahme an Festivals wie wean hean, Konfrontationen Nickelsdorf, Kaleidophon Ulrichsberg, Artacts St. Johann, Viennale, Moers Festival… Seit 2013 organisiert sie für die IGNM gemeinsam mit Michael Weber (Musikschulen der Stadt Wien) das Musikvermittlungsprojekt Junge Musik, bei dem Schüler:innen aus den Musikschulen der Stadt Wien aktuelle Musik aufführen und auch zum Komponieren eigener Stücke angeregt werden. Weitere Musikvermittlungsprojekte u. a. im Theater an
der Wien, im Technischen Museum Wien und aktuell für das Ensemble Klangforum Wien. Mitarbeit an Buchprojekten und Ausstellungen (Zauberhafte Klangmaschinen, Hainburg 2008).
Angélica Castelló (Mexiko, 1972) ist eine mexikanisch-österreichische Komponistin, Blockflötistin und Soundelkünstlerin. Ihre Kompositionen, abstrakten Improvisationen, elektroakustischen Arbeiten und Performances sind von einem klanglichen magischen Realismus geprägt – realismo mágico sonoro. “Meine Musik ist abstrakt, aber es sind ganz konkrete Menschen, Geschichten, die mich inspirieren.” Ihr extravaganter Stil ist u.a. auf ihre Veröffentlichungen Bestiario (mosz 024), die Platte „sonic Blue“ (int 037) oder die Kompositionen „Severina“ oder „trois chansons tristes“ nachhörbar und kommt bei ihren Live-Performances und Klanginstallationen speziell zur Geltung (elektro altar, faunanosiva: cheap love). Zahlreiche Kompositionsaufträge, internationale Kooperationen und Festivalbeteiligungen so wie Veröffentlichungen.
Castelló studierte Musik in Mexiko, Kanada, Holland und Österreich.
Sie ist auch als Kuratorin und Lehrende tätig.
Lebt in Wien. http://castello.klingt.org
Audrey G. Perreault is a Canadian new music flute player based in Vienna, Austria, who is interested in using the voice with the modern flute. She completed a Doctorate in flute performance in 2015 at Université de Montréal (Ca) with Lise Daoust and, from 2019 to 2020, studied with the musicians of Klangforum Wien during postgraduate studies at the Kunsuniversität Graz (Performance Practice in Contemporary Music). She is a founder of the Austrian quartet between feathers (At) and LaKT ensemble (At), as well as a member of the Quasars Ensemble (Sk). G. Perreault works with ensembles such as Schallfeld Ensemble, Ensemble Reconsil, Ensemble XXI. Jahrhundert, Ensemble N and performed in worldwide festivals such as La Semaine du Neuf in Montreal, Wien Modern in Vienna, Melos-Ethos in Bratislava and New Music Forum in Ljubljana.
Alyona Pynzenyk (1990) – geboren in Uzhhorod, Ukraine – lebt in Wien. Sie ist Geigerin, Interpretin und Projektgestalterin im Bereich zeitgenössischer Musik und freier Improvisation. Die Vielfalt, die Zusammenarbeit und der Austausch unter MusikerInnen ist für sie eine wesentliche Ressource für ihre künstlerische und persönliche Entwicklung. Derzeit konzertiert sie als Solistin und mit Ensembles für Neue Musik wie Klangforum, NeuRaum, Schallfeld, Ensemble Coincidence (Mitbegründerin) und improvisiert mit dem Vienna Improvisers Orchestra, dem Styrian Improvisers Orchestra und in Duo-Trio Formationen. Sie tritt regelmäßig bei Festivals wie Wien Modern Festival, impuls, Styriarte, open music (Graz) und Mixtur (Barcelona) auf. Neben der Konzerttätigkeit, unterrichtet sie leidenschaftlich kleine und große Menschen am Zentrum für Musikvermittlung in Wien. Seit 2019 leitet sie ihr eigenes Improvisationsprojekt „Croatian Gang“, eine Version der einwöchigen Residency für Musikerinnen mit unterschiedlichem Hintergrund. 2024 erhielt sie das Startstipendium für Musik des österreichischen Bundesministeriums.
Alyona hat ihren Bachelor und Master (beide, Konzertfach Violine und Aufführungspraxis zeitgenössischer Musik) an der Nationalen Akademie Lviv (UA) und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz (AT) abgeschlossen. Derzeit freut sie sich auf neue Möglichkeiten als Geigerin, Ensemblemitglied und Exploratorin.
Elisabeth Bakambamba Tambwe grew up in France and pursued artistic studies. In 1998, she obtained the “Diplôme National d’Expression Plastique”, for her work of sculpture, at the School of Fine Arts in Tourcoing, France. As an artist, choreographer and stage director, she works with a variety of forms of writing: performance, choreography, film, interactive and generative, as well as different dramaturgies and spaces such as installations and stages. She is interested in the emergence of new forms of otherness, and the singular relationships and languages they give rise to. What do they reveal about our humanity, and how do they challenge the notion of anthropocentrism? The works of Elisabeth Bakambamba Tambwe tend to show the multiplicity of angles of view which imply different perceptions of the same reality.
Her works have been presented at the ImpulsTanz Festival, the Wiener Festwochen, the Theater brut, TQ-Wien, WUK, the donaufestival Beyond The Overflow (2023)rems, the steirischer herbst and at numerous international festivals and theaters, among others. www.elitambwe.com
Ute Wassermann ist eine international bekannte Stimmkünstlerin, Improvisatorin und Komponistin und lebt in Berlin. Sie hat Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg studiert und parallel dazu ihre Stimme in klassischem Gesang ausgebildet. Seit vielen Jahren tritt sie weltweit auf Festivals und Bühnen auf. Ihre Arbeit verbindet Komposition, Improvisation, Sound- und Performance Art zu einer eigenen Gesamtkunst. Ihre Stimme – ein extremes Klanginstrument – oszilliert zwischen elektronischen, anorganischen, menschlichen und animalischen Klangqualitäten. Außerdem erweitert sie ihren Gesang mit Vogelpfeifen, Resonanz- und Lautsprecherobjekten, Field Recordings und Mehrkanaldiffusion.Das Ergebnis sind klangliche Transformationen, Mischungen und Transmutationen jenseits der Binarität von Tier und Mensch, Mensch und Objekt, Natur und Technologie. In den letzten zehn Jahren hat sie zunehmend audiovisuelle Performances/Installationen und Kompositionen für Solisten und Ensembles realisiert. Sie hat Kompositionsaufträge erhalten von u.a.: MaerzMusik, Casa de Lago UNAM und Poetica Sonora Mexico City, Ryogoku Art Festival Japan, Transart Festival Bozen, Ensemble Maulwerker, Distractfold Ensemble. Als Dozentin ist sie regelmäßig an internationalen Universitäten tätig, sowie im Exploratorium in Berlin.