Bertoncini / Lehn / Polaschegg / Strobl / Wassermann
Dienstag, 3. Juni 2025 · 20:00 Uhr
Eine dreizellige Amöbe mit Tentakeln?
Klangliche Mischwesen bewegen sich durch unterschiedliche Habitate, teilen sich in verschiedene Individuen, um sich wieder neu zusammen zu finden. Wie lassen sich konkrete Klänge integrieren, ohne zu zitieren? Wie lässt sich Zitieren als loser Verweiszusammenhang verstehen? Wie kann über lose Verweise Neues, Anderes entstehen? Wie lassen sich Klänge in Geräusche transformieren und umgekehrt? Welche klanglichen und strukturellen Entwicklungen und Prozesse können aus solchen Transformationen entstehen? Welche Rolle spielen dynamische und energetische Veränderungen?
Kontinuierliche Prozesse und Brüche, Irritationen verursachende Impulse.

Tiziana Bertoncini graduated with a Master in Violin at Siena Conservatory and a Master in Painting at the Fine Arts’ Academy in Carrara. Completed by Studies in Art history, and specialization masterclasses for chamber music and music didactics. After being playing in orchestras and chamber music ensembles, she focused on contemporary music, written and improvised.
Her work is developing from interpretation ad improvisation towards composition and collaboration with artists of other medias. At the same time her interest is focused on the crossing and synthesis between visual elements and music/sound. She has been performing in many international festivals and contexts and has been part of numerous dance, theatre, video and multi-media projects, contributing the musical part of them. Her solo work includes composition, performance and installation. In 2011 her electro-acoustic piece Nur Sand was awarded at the competition Ferrari (r)écouté announced by hr2-kultur, ZKM | Institute for Music and Acoustics. She is a member of the ensemble]h[iatus, which moves in the territories of improvisation and interpretation of contemporary pieces. She was artist in residence at the Bridge guard – Residential Art/Science Centre in Stúrovo/SK, AIR Krems, Centre National de Création Musicale Césaré in Reims/F, Künstlerahus Otte1 Eckernförde and GEDOK Lübeck/D.

Thomas Lehn is a pianist, analogue synthesizer player and a composer-performer of contemporary music. He has been one of the most innovative and successful musical personalities in the field of electroacoustic music in the practices of improvisation and composition for years. He was trained as a sound engineer and pianist at the music academies in Detmold and Cologne from 1979 to 1987. Rooted in the experiences as an pianist, he has been developing his unique live electronic music since the early 1990s, focusing on the use of analogue synthesizer systems, which allow direct access to the elements of electronic sound synthesis. As a synthesizer interpreter – live and on CD studio productions – he has realized works by Éliane Radigue, Roman Haubenstock-Ramati, Bogusław Schaeffer and Zbigniew Karkowski, among others. He was soloist in the world premiere of Peter Jakober’s dort with Klangforum Wien at musikprotokoll festival and in the CD recording of Christopher Fox’s Topophony with the WDR Symphony Orchestra.
Thomas Lehn is founding member of ensemble]h[iatus, since 2006 dedicated to contemporary improvisation and interpretation, with whom he had premierred commissioned works by Vinko Globokar, Anthony Pateras, Jennifer Walshe, Jürg Frey a.m.o. He demonstrates continuity in longstanding activities in ensembles such as KONK PACK, TOOT, THERMAL, MIMEO, SPEAK EASY, 6ix or duos with Marcus Schmickler, Tiziana Bertoncini, Gerry Hemingway and Paul Lovens. More recent are trios with John Butcher the pianists John Tilbury and Matthew Shipp, the trios LDL with Urs Leimgruber and Jacques Demierre, electrovoX with Ute Wassermann and Richard Scott, the quintet Quatuor BRAC Extended and Companion Species in duo with Jennifer Walshe. Concert tours have taken him throughout Europe, Asia, Australia, New Zealand, Japan, Canada and the USA. His artistic work is documented on about 100 recordings.
www.thomaslehn.com

Ute Wassermann ist eine international bekannte Stimmkünstlerin, Improvisatorin und Komponistin und lebt in Berlin. Sie hat Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg studiert und parallel dazu ihre Stimme in klassischem Gesang ausgebildet. Seit vielen Jahren tritt sie weltweit auf Festivals und Bühnen auf. Ihre Arbeit verbindet Komposition, Improvisation, Sound- und Performance Art zu einer eigenen Gesamtkunst. Ihre Stimme – ein extremes Klanginstrument – oszilliert zwischen elektronischen, anorganischen, menschlichen und animalischen Klangqualitäten. Außerdem erweitert sie ihren Gesang mit Vogelpfeifen, Resonanz- und Lautsprecherobjekten, Field Recordings und Mehrkanaldiffusion.Das Ergebnis sind klangliche Transformationen, Mischungen und Transmutationen jenseits der Binarität von Tier und Mensch, Mensch und Objekt, Natur und Technologie. In den letzten zehn Jahren hat sie zunehmend audiovisuelle Performances/Installationen und Kompositionen für Solisten und Ensembles realisiert. Sie hat Kompositionsaufträge erhalten von u.a.: MaerzMusik, Casa de Lago UNAM und Poetica Sonora Mexico City, Ryogoku Art Festival Japan, Transart Festival Bozen, Ensemble Maulwerker, Distractfold Ensemble. Als Dozentin ist sie regelmäßig an internationalen Universitäten tätig, sowie im Exploratorium in Berlin.

Nina Polaschegg
Nachdenken über Musik: als Kontrabassistin, als promovierte Musikwissenschaftlerin, als Rundfunkautorin, Sprecherin, Konzertmoderatorin, als Schreibende über Musik, als Lektorin an Musikuniversitäten. Reflexionen im Hintergrund: im Rahmen zahlreicher Bergtouren mit Gästen als Internationale Bergwanderführerin / International Mountain Leader.
Kontinuierliche Prozesse und Brüche, Irritationen verursachende Impulse.
Als ferner (?) Hintergrund: die Klanggebung der „Alten Musik“.
Musik als dialektischer Prozess
Bruno Strobl
1949 in Klagenfurt geboren. Lebt als Komponist in Wien.
Seit 1977 Vorsitzender der IGNM-Kärnten. Als solcher organisierte er viele Kurse, Workshops und Projekte mit zeitgenössischer Musik.
1987 – 1995 Gründer und Leiter des „Vokalensemble Vox Nova“. Als Dirigent des „Ensemble Kreativ“ von 1988 – 2009 viele Aufführungen und Uraufführungen von Werken Österreichischer und ausländischer KomponistInnen. 2005 gründete er das Ensemble MusikFabrikSüd.
Viele Preise und Anerkennungen.
Von 2008 bis 2018 Präsident der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik.
2016 Mitkurator des 3-tägigen Festivals „Comprovise – Internationales Festival für Komponierte und Improvisierte Zeitgenössische Musik“.
Seit 2012 work in progress: Duo Polaschegg&Strobl
Er schrieb Werke in allen Kategorien – vom Solostück bis zu Orchesterwerken und Musiktheaterprojekten, und er schuf viele elektroakustische und elektronische Werke.
Er hatte zahlreiche Aufführungen im In- und Ausland, Aufnahmen mit dem ORF, dem Deutschen Radio und TV und dem Slowenischen Radio und TV. Für großes Interesse sorgten seine Opern „Sarah und ihre Männer“ und „Hemma. Eine Weibspassion“. Seine Werke gibt es auf mehr als 20 CDs. www.brunostrobl.at