Saisonauftakt


Donnerstag, 3. März 2022 · 19:00 Uhr

Jakob Schauer (Installation) · Lissie Rettenwander (Zeremonie) · IMAfiction portrait#06: Maryanne Amacher (Filmscreening) · Ingrid Schmoliner & Alexander Kranabetter (Konzert)

 

Der echoraum startet in ein neues Frühjahr!
Nicht nur das Frühjahr ist neu, auch vieles im echoraum ist neu: Neues Leitungsteam, neues Technik-Team, neue Graphik, neue Gesichter. An diesem Abend wollen wir auf das Neue anstoßen, ein Häppchen essen und vor allem Einblicke bekommen in das Schaffen einzelner Protagonist*innen unseres Frühjahr-Programms: Jakob Schauer, Künstler der Klang-Installation im Stiegenhaus, lässt mit einer neuen Arbeit aufhorchen, Lissie Rettenwander bespielt den echoraum mit einer eigens hierfür konzipierten Zeremonie, das IMA Institut für Medienarchäologie gibt uns wichtige Einblicke in das Schaffen der Klang-Pionierin Maryanne Amacher und nicht zuletzt dürfen wir uns auf den ersten Auftritt einer neuen Formation von Ingrid Schmoliner und Alexander Kranabetter freuen.

© Jacqueline Korber

Jakob Schauer – SECRET AREA (t)

Die geheimnisvolle Tür zum Dachboden des echoraum ist wie eh und je für Besucher*innen verschlossen. Was befindet sich wohl dahinter und wer ginge durch sie hindurch?

Jakob Schauer is a musician and performer from Vienna. He has anextensive CV of solo and collaborative performances that include fixedmedia, audio-visual, sound for silent film and pure electronics, bothimprovised and rhythm focused. He has performed at a wide range offestivals that include Klangmanifeste, Playground AV Festival or OktologFestival and designed spatial sound installation, multi media installationsand art works in virtual reality for various contexts.

 

© Lissie Rettenwander

 

Lissie Rettenwander

„Zeremonie f. ‘sich nach bestimmten Regeln vollziehende, feierliche Handlung’, spätmhd. cerimonie, entlehnt aus spätlat. cēremōnia,
lat. caerimōnia, caeremōnia ‘heilige Verehrung, Ehrfurcht, heilige Scheu, religiös-feierliche Haltung, feierlich-religiöser Brauch, Feierlichkeit’.
(https://www.dwds.de/wb/Zeremonie, abgerufen am Valentinstag 2022)

Lissie Rettenwander (*in Kitzbühel)

Komposition, Performance, Gesang, Instrumentenbau

Aufgewachsen auf einem Bauernhof in Gundhabing. Dort beginnt ihr musikalischer Weg. Lissie Rettenwander lässt sich kompromisslos auf die Gratwanderung zwischen Tradition und Avantgarde ein. Als Composerin-Performerin arbeitet sie mit Stimme, Zither, Akkordeon, Stimmgabeln, Metronomen, Mikrophonen, Feedback, VOX-Miniverstärker, Elektronik, Rasseln, Liedern, Singvogelmaschinen, Hirtenrufen, Tierrufen, Bleistiften, Papier, Abläufen, Wegen, Jodlersilben, Solopolyphonie, Gitarren, Wolken, Herden, Weiden, Wiesen, Rasen, Böden, Hall, Räumen, Wänden, Selfies, Atrien, Foyers und ihrem MEISSELPHON. Anlässlich des Art’s Birthday 2018 gründete sie WELTWEIT ERSTES STIMMGABEL ENSEMBLE.

 

 

© Archiv: Maryanne Amacher

 

IMAfiction ist die Porträtserie des Instituts, die Frauen gewidmet ist, die elektronische Kunst mit dem Fokus auf Klang schaffen. In dieser DVD-Reihe von fünf österreichischen und fünf internationalen Künstlern wählten die meisten Künstlerinnen aus, von wem sie porträtiert werden wollten. Das Ergebnis sind Hommagen, die ästhetisch vielfältig, intim und erfrischend frei von konventionellen Einschränkungen des Filmformats sind.

portrait #6 13

Maryanne Amacher
ein Portrait von Elisabeth Schimana & Elena Tikhonova

Interviews and field recording: Elisabeth Schimana
Kamera and Schnitt: Elena Tikhonova
Schnitt Assistenz: Olga Pohonkova
Musik: Maryanne Amacher
Untertitel: Kimi Lum
Fotorechte: The Maryanne Amacher Archive
Grafik: Gerda Palmetshofer
gedreht in Kingston N.Y; Berlin, Wien

Maryanne Amacher wurde 1938 in Kane, PA geboren. Sie studierte mit George Rochberg und Karlheinz Stockhausen an der Universität von Pennsylvania. Am SUNY- Buffalo`s Center of the Creative and Performing Arts gründete sie ihre berühmte telematische City Link Series (1967-79). Gemeinsam mit Marvin Minsky`s Triadex Muse begann sie in den 1970er Jahren am MIT’s Center for Advanced Visual Studies ear tone Musik zu entwickeln. Sie arbeitete mit der Merce Cunningham Dance Company und mit John Cage an zwei large-scale works. Ab den 1980er Jahren entwickelte sie stagings für ihre Arbeiten ways of hearing: diese Mini Sound Series bestimmten das dramatische Format von Fernseh Serien in den 1980er Jahren, über Tage und Wochen entwickelnd; die Musik für Sound– Joined Rooms Serien erforschen multiple, sich überschneidende akustische Umgebungen sowie structure-born sound. 2005 erhielt sie die Goldene Nica bei der ARS Electronica. Bis zu ihrem Tod 2009 unterrichtete sie im Rahmen des MFA Programms am Bard College, NY.

 

Bild rechts © Ola Cwen

Mit Ingrid Schmoliner und Alex Kranabetter haben sich zwei Klangsuchende improvisiert-experimenteller Musik gefunden. Schmoliner präpariert ihr Klavier mit Nägeln, Essstäbchen und Radiergummis. Auf der Klaviatur und im Torso spielt sie mit Mallets und E-Bows und schafft eindrucksvolle Klangräume. In diesen gleiten, schwirren und stören die unkonventionellen und teils perkussiven Klangbilder, die Kranabetter mit seiner mit Kontaktmikrofonen trapierten Trompete und analogen Effektschleifen produziert. Beide suchen das Dazwischen. So verschmelzen düstere Loops und Drones mit repetitiven Patterns, kirchenglockenartige, nahezu meditative Klänge und flüchtigen Melodien.