Hörraum #10


Samstag, 14. Jänner 2023 · 17:00 Uhr

An einem Samstag Nachmittag im Monat stellen Musiker*innen, Künstler*innen und Kooperationspartner*innen des echoraum ihre Lieblingsmusik und Raritäten aus ihrer Sammlung vor. Die neue Reihe hörraum lädt ein zum gemeinsamen Musik-Hören und bietet Raum für Diskussion, Anekdoten und informelles Kennenlernen. All Tonträger welcome! Eintritt frei!

Jennifer Walshe & Thomas Lehn empfehlen Musik!

© Blackie Bouffant

Jennifer Walshe
„Die originellste kompositorische Stimme, die Irland in den letzten 20 Jahren hervorgebracht hat“ (The Irish Times) und das „wilde Mädchen von Darmstadt“ (Frankfurter Rundschau), die Komponistin und Performerin Jennifer Walshe wurde in Dublin, Irland, geboren. Ihre Musik wurde in Auftrag gegeben, gesendet und in der ganzen Welt aufgeführt. Sie erhielt Stipendien und Preise u.a. von der Foundation for Contemporary Arts, New York, dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD, dem Internationalen Musikinstitut, Darmstadt und der Akademie Schloss Solitude. Zu den jüngsten Projekten gehören TIME TIME TIME, eine in Zusammenarbeit mit dem Philosophen Timothy Morton geschriebene Oper, und THE SITE OF AN INVESTIGATION, ein 30-minütiges Epos für Walshes Stimme und Orchester, das vom National Symphony Orchestra of Ireland in Auftrag gegeben wurde. THE SITE wurde von Walshe und dem NSO, dem BBC Scottish Symphony Orchestra und dem Litauischen Staatssinfonieorchester aufgeführt. A Late Anthology of Early Music Vol. 1: Ancient to Renaissance, ihr drittes Soloalbum, wurde 2020 bei Tetbind veröffentlicht. Das Album nutzt KI, um kanonische Werke der frühen westlichen Musikgeschichte neu zu bearbeiten. A Late Anthology wurde in The Irish Times, The Wire und The Quietus zum Album des Jahres gewählt. Walshe ist derzeit Professorin für Komposition an der Universität von Oxford. Ihre Arbeit wurde kürzlich von Alex Ross in The New Yorker vorgestellt.

© Andy Moor

Thomas Lehn
ist seit Jahren eine der innovativsten und erfolgreichsten Musikerpersönlichkeiten auf dem Gebiet der elektroakustischen Musik in den Bereichen Improvisation und Komposition. Er wurde von 1979 bis 1987 an den Musikhochschulen in Detmold und Köln als Tontechniker und Pianist ausgebildet. Als Pianist war er in den 1980er Jahren sowohl in der klassischen Kammermusik als auch in Jazz-Ensembles aktiv. Allmählich vollzog sich ein Wandel in seinen beiden musikalischen Praktiken, der Interpretation und der Improvisation: eine Erweiterung von der traditionellen zur zeitgenössischen Musik. Der analoge Synthesizer trat in den frühen 1990er Jahren wieder in sein musikalisches Leben ein, und bald wurde der EMS Synthi AKS sein zweites Hauptinstrument. Als Synthesizer-Interpret – live und im Studio – hat er unter anderem Werke von Éliane Radigue, Roman Haubenstock-Ramati, Bogusław Schaeffer und Zbigniew Karkowski realisiert. Er war Solist bei der Uraufführung von Peter Jakobers dort mit dem Klangforum Wien beim Festival musikprotokoll und bei der CD-Aufnahme von Christopher Fox‘ Topophony mit dem WDR Sinfonieorchester. Er ist Gründungsmitglied des ensemble]h[iatus, das sich seit 2006 der zeitgenössischen Improvisation und Interpretation widmet und Auftragswerke von Vinko Globokar, Anthony Pateras, Jennifer Walshe, Jürg Frey u.a. uraufgeführt hat. Kontinuität beweist er in langjährigen Aktivitäten in Ensembles wie KONK PACK, TOOT, THERMAL, MIMEO, SPEAK EASY, 6ix oder Duos mit Marcus Schmickler, Tiziana Bertoncini und Gerry Hemingway. Aus jüngerer Zeit stammen Trios mit John Butcher und den Pianisten John Tilbury bzw. Matthew Shipp sowie das Trio DEFUSE mit Xavier Charles und Roger Turner. Konzertreisen führten ihn durch Europa, Asien, Australien, Neuseeland, Japan, Kanada und die USA. Sein künstlerisches Schaffen ist auf rund 100 Aufnahmen dokumentiert.