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Ach, was wird mit uns sein
Ein poetischer Dialog
21. April 2017 Beginn 20:00 Uhr

Texte – Stefan Nebehay
Gestaltung – Ursula Miheliċ
Stimmen – Ursula Miheliċ und Stefan Nebehay

Wie steht es um uns? Um mich, um dich, um uns alle? Und wie geht es weiter - mit mir, mit dir, mit uns allen? Diese existentiellen Fragen, die sich nicht zuletzt angesichts der Unausweichlichkeit des Todes stellen, sind so alt wie das Denken und beschäftigen Wissenschaft und Philosophie, Religion und Kunst. Mögenen Ideologien aller Art klare und eindeutige Antworten darauf anbieten - die Dichtung, die Poesie kann und will das nicht. Ihr geht es vielmehr darum, staunend und immer wieder anders in die Vielschichtigkeit und Unauslotbarkeit menschlichen Seins einzutauchen. Anders als das alltägliche Reden, das nur zu oft von verfestigten Denk- und Empfindungsmustern beherrscht wird, sucht sich die literarische Sprache nach allen Richtungen hin offen zu halten und umkreist in bunten, oft dem Traum verwandten Bildern das letztlich Unbegreifliche. Und sie darf das durchaus auch aus einem heiter-gelassenen Blickwinkel heraus tun.

Die in diesem Projekt versuchte poetische Erkundung von Gegenwart und Zukunft betrifft drei Bereiche: zunächst die eigene Existenz in all ihrer Merkwürdigkeit und Unvollkommenheit; dann das facettenreiche Verhältnis zum Du, vor allem auch in der Beziehung Mann-Frau; und endlich die Welt insgesamt, in der wir gleichermaßen geborgen und getragen wie auch ausgesetzt und bedroht sind.

Der Begriff Dialog ist dabei mehrdimensional: zwei Stimmen - von Mann und Frau - teilen miteinander die Texte; das gesprochene Wort verbindet sich mit Musik und Klängen; schließlich tritt auch das Publikum mit seiner Resonanz in das Gespräch ein. Und noch ein Dialog findet statt: der zwischen Lyrik und Prosa. Die Gedichte im ersten und dritten Teil des Abends werden mit Prosatexten zum Thema Meer konfrontiert - jenem Element, aus dem alles Leben kommt und das auch unsere Zukunft entscheidend mitbestimmen wird.

Die sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten zur Annäherung an das Thema sind so vielfältig wie das Leben selbst, in dem sie wurzeln, und reichen in einem weiten Bogen von ironischen Spiegelungen und Brechungen bis hin zu düsteren Visionen. Soweit bereits veröffentlicht, stammen die Texte aus der Gedichtsammlung ­„Flüchtiges Wild“ sowie aus dem kürzlich erschienenen Band „Iris – Eris – Eros“. Sein Titel bezieht sich auf die Vielfältigkeit unserer Welt: auf ihre Buntheit, auf ihre Zerrissenheit und auf die Kräfte der Anziehung in ihr.

Stefan Nebehay, geboren 1950 in Wien. Studium: Ur- und Frühgeschichte, antike Numismatik. Tätig als Prähistoriker, Numismatiker und Archivar, 1993–2003 Lehrauftrag an der Universität Wien. Derzeit hauptberuflich Antiquar. Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich (Sparte Wissenschaft).

Literarische Publikationen im Verlag Bibliothek der Provinz:
Flüchtiges Wild. 50 Gedichte (2014). ISBN 978-3-99028-368-4
Iris – Eris – Eros. Gedichte und Prosa (2016). ISBN 978-3-99028-579-4

Ursula Miheliċ, geboren 1963 in Graz. Studium: Musik und Tanz (Mozarteum), Schauspiel (Univ. Graz). Tätig als Schauspielerin in den USA und in Europa (La MaMa Theatre New York, Thalia Theater Hamburg, Staatstheater Hannover, Neumarkttheater Zürich, Stadttheater Konstanz u. a.), Theater- und Filmregisseurin sowie Autorin. Gründerin des Theater- und Filmlabors "act for motion" und des Skelet Theaters Graz, Lehraufträge für Filmgestaltung im In- und Ausland, 2007 Minna-Kautksy-Literaturpreis Graz für das Drama "Das weiße Paket". Filmregie: Kotva – Until Dawn (2006); monde – ein Portrait unserer Väter (2014).

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